Kann mit einer Vibrationsplatte tatsächlich abnehmen?

vibrationsplatte

Entwickelt in den 60er Jahren von russischen Wissenschaftlern als Vorbeugung gegen Muskelschwund und Osteoperose der Kosmonauten, sind Vibrationsplatten heute noch ein effektives Trainingsgerät, das jeder auch zu Hause nutzen kann. Weltraumtechnik für den Alltag und dein Training sozusagen.

In diesem Artikel erfährst du alles darüber:

  • was eine Vibrationsplatte überhaupt ist. 
  • wieso dir eine Vibrationsplatte beim Training helfen kann. 
  • welche verschiedenen Arten von Vibrationsplatten es auf dem Markt gibt.
  • worauf du achten solltest, wenn du dich für den Kauf einer Vibrationsplatte interessierst. 

Was ist eine Vibrationsplatte überhaupt?

Eine Vibrationsplatte ist ein Trainingsgerät, das mittels einer Frequenz von ca. 5 bis 60 Hertz

vibriert. Ausgestattet mit einem oder mehreren Motoren wird die Trainingsfläche in horizontale oder vertikale Bewegungen versetzt. 3D-Geräte vibrieren horizontal und vertikal. 

Durch Vibration wird der Körper des Trainierenden aus der Balance gebracht. Dieses Ungleichgewicht aktiviert die Muskelspindeln, die Sinnesorgane der Muskeln, die ihrerseits ein Signal an die Nerven senden, um durch Muskelkontraktion des Gleichgewicht wiederherzustellen. 

Die, durch Vibration ausgelösten Muskelkontraktionen und Dehnreflexe, welche über die Trainingsfläche auf Füße und Beine des Trainierenden übertragen werden, verbessern die Koordination und das Gleichgewicht.  

Somit werden mehr Muskeln aktiviert, als beim Krafttraining mit Gewichten, da auch die tief liegenden Muskeln erreicht werden. 

Wie kann dir eine Vibrationsplatte beim Abnehmen helfen?

Das Training auf einer Vibrationsplatte gilt als effektiv, vielseitig und kurz. Es reicht von 5 bis 20 Minuten. Und das nur alle 2 bis 3 Tage.

Es verbessert das Gleichgewicht, die Koordinationsfähigkeit, die Reaktionsfähigkeit und regt die Durchblutung an. Darüber hinaus fördert es den Lymphfluss, strafft das Bindegewebe, stärkt das Knochengewebe und kann Osteoperose vorbeugen. Muskelverspannungen können gelöst und der Körperfettanteil optimiert werden.

Da mehr Muskeln aktiviert werden als bei vielen konventionellen Trainingsmethoden ist ebenfalls ein Kraftzuwachs möglich.

Damit erscheint eine Vibrationsplatte als wahres Multitalent, weshalb es auch in Reha-Zentren zum Einsatz kommt. Aber Vorsicht:

Wie bei den allen Sportarten gilt: Die richtige Haltung einnehmen, langsam beginnen und allmählich steigern, kontrollierte Bewegungsabläufe durchführen,  sonst droht Verletzungsgefahr. 

Darüber hinaus sollten Personen mit 

  • Herzschrittmacher, 
  • fortgeschrittener Osteoperose (Grad 3 und höher),
  • Implantaten wie Metallplatten und Schrauben
  • neu eingesetzten Knie- oder Hüftgelenken,
  • Schwangere und
  • Epileptiker 
  • vom Training auf einer Vibrationsplatte Abstand nehmen.

Welche Arten von Vibrationsplatten gibt es auf dem Markt?

Vibrationsplatten gibt es als Geräte mit Standsäulen ohne ohne Standsäule. Geräte mit Standsäule ermöglichen Übungen, bei denen ein Festhalten erforderlich ist. Allerdings sind sie schwerer und brauchen mehr Platz. Häufig sind sie für Personen bis zu 150 kg geeignet.

Geräte ohne Standsäule sind leichter und, durch integrierte Transportrollen, einfacher zu transportieren. Sie können von Personen bis zu 100 oder auch 120 kg genutzt werden. 

Vibrationsplatten unterscheiden sich in der Art der Vibration, der Anzahl der Geschwindigkeitsstufen, Features wie die Oszillationstechnologie oder die Bluetooth-Konnektivität. Die Art der Vibration

Vertikale, seitenalternierende und dreidimensionale Vibrationen aktivieren die Muskulatur auf unterschiedliche Weise.

Bei der vertikalen Vibration wird die Platte auf und ab bewegt und beide Beine werden gleichzeitig belastet. Das hat eine vertikale Wirkung auf die Muskeln, wobei die Einseitigkeit des Bewegungsablaufs als nachteilig empfunden wird.

Bei der seitenalternierenden (oszillierenden oder wippenden) Vibration werden die Seiten des Gerätes in schneller Folge auf und ab bewegt. Das sorgt für eine alternierende (wechselnde) Belastung der Muskulatur und simuliert ein natürliches Bewegungsmuster wie beim Gehen.Die Beine werden wechselseitig belastet.

Bei der 3-D-Vibration, auch als triaxiale Vibrationen bezeichnet, werden vertikale und horizontale Vibrationen erzeugt womit mehr Muskeln aktiviert werden. Das Training wird dadurch anstrengender, aber auch effektiver.

Worauf solltest du achten, wenn du dich für den Kauf einer Vibrationsplatte interessierst?

Die Wahl des für dich richtiges Gerätes ist abhängig von deinen Trainingszielen und deinem Trainingsstand. Für Anfänger empfiehlt sich ein kompaktes Gerät mit vertikaler Vibration. Zur Intensivierung des Trainings können Trainingsbänder genutzt werden.

Angenehmer, weil natürlicher im Bewegungsablauf, sind Trainingsplatten mit seitenalternierender Vibration. Wegen der schwächeren Muskelstimulation sind sie für den Muskelaufbau eher ungeeignet. 

Geräte mit 3D-Vibration sprechen viele Muskelgruppen an und sind für den Muskelaufbau geeignet. Sie können nach Verletzungen die Regeneration von Muskeln beschleunigen und werden auch in der Rehabilitation eingesetzt. 

Beim Kauf solltest du auf Material, Verarbeitung und Bedienkomfort achten.

Das Material

Metall/Stahl und Fiberglas versprechen eine hohe Qualität. Mit guter Verarbeitung lässt sich der Geräuschpegel des Gerätes dämpfen.  

Die Motorleistung und die maximale Belastbarkeit

Für Personen mit Normalgewicht reichen 200 Watt, ab 120 kg Körpergewicht sollte der Motor 350 Watt haben.

Die Trainingsfläche

Sie sollte ausreichend groß sein, um ein sicheres Training zu ermöglichen.

Die Amplitude

Ihr Wert, der hoch sein sollte, bestimmt maßgeblich die Intensität deines Trainings. Die Werte der verschiedenen Geräte reichen von 4 mm bis zu 15 mm.

Die Frequenzen (Geschwindigkeit)

Für das Gleichgewichtstraining und Muskelentspannung reichen niedrige Frequenzen. Für den Muskelaufbau braucht es hohe Frequenzen. Grundsätzlich sollte ein Frequenzbereich von 30 Hertz nicht überschritten werden. 

Niedrige Frequenz:   5 – 10 Hz für Mobilisation, Lockerung, Gleichgewichtstraining

Mittlere Frequenz: 10 – 20 Hz für Muskeltraining, Koordination, Dehnung von Muskeln und Sehnen, Muskelentspannung, Lockerung der Rückenmuskulatur

Hohe Frequenz: 20 – 40 Hz für Leistungssteigerung der Muskulatur,

Wiederherstellung von Muskelkraft

Steigerung der Ausdauer (Stärkung von Herz, Lunge,Kreislauf)

Grundsätzlich gilt. Je mehr Abstufungen für die Frequenz (Geschwindigkeit) und die Amplitude (Stärke) gewählt werden können, umso anspruchsvoller kannst du dein Training gestalten.  

Die Ausstattung

Viel Programme und Geschwindigkeitsstufen ermöglichen dir ein abwechslungsreiches Training.

Die Anzahl der Geschwindigkeitsstufen entscheidet darüber, wie fein sich die Trainingsintensität abstimmen lässt und wie hoch die Intensität ausfällt. Hier gilt: Je mehr desto besser.

Bänder zum Training für Oberkörper und Arme sind eine sinnvolle Ergänzung.

Bedienfeld

Es sollte übersichtlich und unkompliziert sein.

Die Standfläche

sollte sicher und schonend für den Fußboden sein

Ein erstes Training auf der Vibrationsplatte unter Ausficht eines Fitnesstrainers ist durchaus zu empfehlen. So findest du schneller die zu deinem Trainingsprogramm passende Frequenz.