Was steckt hinter einer Einteilung von Lebensmitteln in gut und böse und ist eine solche Einteilung sinnvoll?
Um die Antwort vorwegzunehmen: Nein. Denn, auch für Lebensmittel gilt: Die Dosis macht das Gift. Hast du Vorbehalte oder Abneigungen gegenüber bestimmten Lebensmitteln, meide sie einfach. Schmecken dir Lebensmittel, die von anderen abgelehnt werden, iss sie ohne schlechtes Gewissen. Oftmals bezieht sich die Einteilung in „Gut“ oder „Böse“ auch auf den Preis der Lebensmittel, wobei auch diese Einteilung nicht sinnvoll erscheint.
Was sind „gute“ Lebensmittel
Gute Lebensmitteln sind die Lebensmittel, die als gesunde Lebensmittel gelten. Darunter fallen all die Lebensmittel, die deinem Körper Nährstoffe liefern, die er braucht, um gesund und leistungsfähig zu bleiben. Zu den gesunden Lebensmitteln gehören Obst, Gemüse, Salat, pflanzliche Produkte wie Mehl, Nudeln, Reis, vorzugsweise als Vollkornprodukte, Kartoffeln, Haferflocken, Milch und Milchprodukte wie Joghurt und Käse, hochwertiges Fleisch, Fisch, Eier, pflanzliche Öle und Fette, frische Kräuter, roter Traubensaft und Wasser.
Was sind „böse“ Lebensmittel
Als böse Lebensmittel gelten verarbeitete Lebensmittel, die, bedingt durch mehrere verschiedene Verarbeitungsprozesse, nahezu keine Nährstoffe mehr beinhalten. Damit liefern sie deinem Körper nur noch Kalorien, aus denen er keine Energie mehr schöpfen kann. Im schlimmsten Fall entstehen durch die Verarbeitungsprozesse zusätzlich Stoffe, die deiner Gesundheit schaden können. Sie machen dich müde und mindern deine Leistungsfähigkeit. Bei ständigem Verzehr über einen langen Zeitraum machen sie dich dick und krank.
Beispiele für Lebensmittel, die du nur gelegentlich verzehren solltest
Frittiertes und Transfette
Für die Einen verwandeln sich frittierte Lebensmittel in gesundheitsgefährdende Stoffe, wenn sie mit heißem Öl in Berührung gekommen sind, für die Anderen ist die Wahl guter Öle zum Frittieren ein Ausweg aus diesem Dilemma. Grund für die Bedenken sind die Transfette, die beim starken Erhitzen der Fette entstehen. Sie sind schädlich für dein Herz, sagen die Einen. Du kannst dieser Gefahr mit der Verwendung hochwertiger Sonnenblumen- oder Olivenöle, das du oft genug erneuerst, aus dem Wege gehen, sagen die Anderen. Willst du ganz auf Nummer sicher gehen, kannst du auf Frittiertes aus der Heißluft-Fritteuse zugreifen. Ganz nebenbei riecht es besser, du sparst viel Geld für hochwertiges Öl und kannst dich nicht am heißen Öl verbrennen.
Industriell hergestellte Fruchtsäfte und Getränke
In industriell hergestellten Fruchtsäften sind oftmals Fruchtkonzentrate, die durch verschiedene Verarbeitungsprozesse kaum mehr Nährstoffe und Vitamine enthalten und denen Fruchtzucker zugegeben wird. Damit werden sie zu kalorienreichen Getränken, auf die du lieber verzichten solltest. Das gilt auch für Diät-Limonaden und kalorienreduzierte Getränke ganz allgemein. Synthetische Geschmacksaromen, Farbstoffe und Mittel zum Süßen gleichen eher einem chemischen Cocktail als einem Getränk, das du öfter zu dir nehmen solltest. Eine Alternative sind kaltgepresste Fruchtsäfte, die du dir frisch zubereitest.
Fertiggebäck
Läuft dir an der Theke deines Bäckers das Wasser im Mund zusammen, warnen dich die Einen vor raffiniertem Weißmehl in Kombination mit einer großen Menge von weißem Zucker und gehärteten Fetten.
Die Anderen sagen, wenn du nur gelegentlich eine dieser Leckereien verzehrst, genieß den Geschmack und das Wohlbefinden, das sich in deinem Körper ausbreitet.
Müsli und Müsli-Riegel
Sie gehören zu den Produkten, die dir die Lebensmittelindustrie als gesund anpreist. In der Regel enthalten sie alle, egal, ob Früchte- Schoko- oder Knuspermüsli eine wahre Überdosis Zucker. Sie lassen deinen Blutzuckerspiegel schnell ansteigen und genauso schnell wieder abfallen. Das kann dich müde machen und deine Konzentrationsfähigkeit negativ beeinflussen. Auf Dauer könnte sich der überschüssige, in Fett umgewandelte Zucker, auf Bauch und Hüften ablagern. Eine gesunde Alternative sind Haferflocken oder andere Getreideprodukte, frisches Obst, Quark oder Joghurt mit Nüssen oder Beeren.
Verarbeitetes Fleisch
Fleisch, das industriell verarbeitet wird, enthält eine Vielzahl von Zusatzstoffen zur Verbesserung des Geschmacks (Fette), des Aussehens (Farbstoffe) und der Haltbarkeit (Konservierungsstoffe). Diese Feststellung lässt sich auf nahezu alle verarbeiteten Nahrungsmittel erweitern.
Alle genannten Vorbehalte gegenüber den beispielhaft erwähnten Lebensmitteln, gelten für alle verarbeiteten Lebensmittel. Egal, ob es sich um Trockenfrüchte, Smoothies, Margarine, Frischkäse, Joghurtdrinks, Protein-und Schoko-Riegel oder Körnerbrötchen handelt. Iss verarbeitete Lebensmittel in geringen Mengen und genieß so oft wie möglich unverarbeitete, frische Produkte, die du selbst schonend zubereitest. Weitestgehend vermeiden solltest du jede Art von Diät- und kalorienreduzierten Produkten. Sie enthalten anstelle von Zucker und Fett oftmals zahlreiche Ersatzstoffe, über deren Wirkung bisher wenig bekannt ist.
Essen ohne Gewissensbisse – Ratschläge
Iss regelmäßig, in Ruhe und das, was du isst, mit Genuss.
Bevor du isst, achte auf dein Hunger- und Sättigungsgefühl.
Räum deinem Essen den Platz ein, den es verdient. Es soll dich gesund und leistungsfähig halten und dich bei den Anforderungen, die du selbst an dich stellst und die an dich gestellt werden, unterstützen.
Treibst du Sport ausschließlich in deiner Freizeit, ist eine gesunde und ausgewogene Ernährungsweise mit einer Vielfalt verschiedener frischer Lebensmittel genau richtig für dich.
Möchtest du in deinem Sport Höchstleistungen vollbringen, wirst du dich intensiver damit beschäftigen müssen, was dein Körper zusätzlich an Nähr- und Aufbaustoffen und Kalorien braucht.
Ernährst du dich vegetarisch oder vegan, solltest du ebenfalls darauf achten, dass du die Nährstoffe, die als lebensnotwendig gelten, in ausreichender Menge und der notwendigen Ausgewogenheit zu dir nimmst.
Fazit
Die Einteilung von Lebensmitteln in gut und böse sollte deine tägliche Ernährung nur insofern beeinflussen, als du verarbeitete Lebensmittel und Fertigprodukte weitgehend meidest. Eine gelegentliche Fertigpizza bringt deinen Körper noch nicht durcheinander, doch solltest du so oft wie möglich frische Produkte verzehren, die du selbst zubereitest. Möchtest du allerdings langfristig und dauerhaft abnehmen, vermeide verarbeitete Lebensmittel und Fertigprodukte so weit wie möglich.